Tasmanien Westküste

Route: Devonport (0 km) – Forth River (64 km) – Cradle Mountain (99 km) – Montezuma Falls (185 km) – Strahan (261 km) – Queenstown (301 km) – Lake St. Claire (395 km) – Ouse (490 km) – Hobart (583 km)

Dauer: 4. bis 15. Februar 2014 (12 Tage)

Gesamtkilometer: 583 km

Gesamthöhenmeter: 8.318 hm

Level:                                    +++

Landschaft:                         ++++

Versorgung:                        +++

Budget:                                +++/++++

Zelt/Hotel:                         3/8

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Kurze Länder- und Kulturkunde

Tasmanien liegt ca. 240 Kilometer südlich des australischen Festlandes und ist die größte Insel Australiens. Die längste Nord-Süd- und auch die längste West-Ost-Ausdehnung der gebirgigen Insel betragen jeweils ca. 300 Kilometer.

Die erste Besiedlung Tasmaniens durch die Aborigines erfolgte bereits vor ca. 35.000 Jahren vom Norden aus über die damals noch bestehende Festlandverbindung. Als der Meeresspiegel anstieg führte dies ca. 23.000 Jahre später dazu, dass die Tasmanier isoliert wurden und fortan an den Entwicklungen und Innovationen des Festlands keinen Anteil mehr hatten.

1642 wurde Tasmanien durch die Europäer entdeckt. Eine erste, dauerhafte europäische Besiedlung durch Europäer erfolgte aber erst 1803. Der Hauptzweck der ersten Besiedlung durch die Briten diente dem Errichten und Unterhalten von Strafgefangenenlagern. So wurden zwischen 1803 und 1853 fast 75.000 Sträflinge nach Tasmanien gebracht. Gleichzeitig erfolgte eine systematische und strafrechtlich nicht geahndete Ausrottung der ca. 3.000 – 5.000 Menschen zählenden Urbevölkerung durch die neuen Siedler.

Heute ist Tasmanien ein australischer Bundesstaat mit ca. 500.000 Einwohnern, was rechnerisch einer Bevölkerungsdichte von 7,5 Einwohnern pro qm entspricht. Wem das nichts sagt, mag sich vor Augen führen, dass Deutschland über 227 Einwohner pro qm verfügt! Auf Tasmanien leben, dank der isolierten Lage, eine Vielzahl endemischer, d.h. ausschließlich hier vorkommenden Pflanzen- und Tierarten. Die Insel ist sehr bergig und besteht insbesondere an der Westküste in weiten Teilen aus dichtem Regenwald.

Charakteristik der Tour

Die Tour startet am Hafen von Devonport an der Nordküste Tasmaniens. Von dort geht es durch die teilweise als UNESCO Naturerbe geschützten Wildnisregionen und Berge und danach die schroffe Westküste entlang bevor man landeinwärts über die Hochebenen schließlich in Hobart, der an der Südküste gelegenen Hauptstadt Tasmaniens, landet. Die Strecke ist verkehrsarm, reich an Wäldern, Flüssen, Sanddünen und führt teilweise über einen ehemaligen Schienenweg durch den Regenwald. Die Chancen, Kängurus, Wombats, Nasenigel, Opossums und Schlangen (!) zu sehen, stehen gut! Unterwegs gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, auf kostenpflichtigen Campingplätzen oder „wild“ zu zelten (beachte: im Nationalpark ist das „wilde Zelten“ verboten!). Wer es luxuriöser mag, wird in jedem Fall auf dem Cradle Mountain, in Strahan und in Hobart fündig. Die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln ist so gut, dass man maximal Proviant für 1 Tag mit sich führen muss. Bis auf ein paar längere, nicht zu steile Anstiege, lassen sich die befestigten Straßen auch mit einem voll bepackten Rad gut befahren.

Highlights der Strecke sind z. B. eine Cruise in der Macquarie Bucht, der Besuch der ehemaligen Gefängnisinsel Arthur Island bei Hobert und Wanderungen auf dem Cradle Mountain.

Die richtige Jahreszeit

Das tasmanische Klima ist ozeanisch; jedoch weist das Klima, wie für Inseln typisch, regional deutliche Unterschiede auf. An der Westküste gehen ganzjährig erhebliche Niederschläge nieder, die einem zum Ausgleich eine satte, grüne Natur mit einem reichen Bestand an Regenwäldern bieten. In den deutlich kargeren, teilweise mit duftenden Eukalyptusbäumen bewachsenen Höhenlagen, kann es nachts auch im tasmanischen Sommer (Dezember bis März) durchaus Temperaturen im Minusbereich geben. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch, dass man als Radfahrer ganzjährig und überall mit starken Winden rechnen muss, die zwar mehrheitlich aus Westen, gefühlt aber immer aus der falschen Richtung kommen. Für eine Radreise eignet sich aufgrund der angenehmen Temperaturen vor allem der tasmanische Sommer.

An- und Abfahrt

Ausgangspunkt der Tour ist Devonport. Den Hafen im Norden von Tasmanien erreicht man mit der Fähre Spirit of Tasmania von Melbourne aus in ca. 10 Stunden. Alternativ gibt es auch Flugverbindungen der Fluggesellschaft Quantas von Melbourne nach Devonport, die aufgrund des derzeitigen Monopols von Quantas jedoch relativ teuer sind.

Am Zielort Hobart befindet sich der größte Flughafen der Insel. Von hier aus gibt es unter anderem günstige Direktflüge mit Jetstar nach Melbourne und Sydney.

Mit der Fähre von Melbourne nach Tasmanien:

Tourbericht:

 Tag 1 (4.2.2014)

Devonport bis Forth-River

64 km / 850 Höhenmeter

Gestern Abend sind mein Kumpel Christof, der mich auf meiner Weltreise besucht und die Westküste Tasmanien gemeinsam mit mir fahren wird, und ich mit der Fähre Spirit of Tasmania von Melbourne aus Richtung Devonport gestartet. Die Überfahrt mit der Fähre ist extrem stürmisch. Bis 3 Uhr nachts mache ich kein Auge zu und warte immer nur auf das nächste, unbarmherzige Aufschlagen der Fähre, die in der Meerenge zwischen Tasmanien und dem südaustralischen Festland nur ein Spielball riesiger Wellen zu sein scheint. Gerade die Tatsache, dass von der tiefen See meist gewaltige Wassermassen von Westen auf die eher flache Meeresenge geschoben werden, lässt das Meer hier oft besonders unruhig werden.

Um 5:30 Uhr klettern wir, etwas gerädert, aus unseren Kabinenbetten. Die geplante Ankunft ist um 6 Uhr. Wir wundern uns zwar, dass keine Ansage ertönt, machen uns aber trotzdem fertig. Dann kommt die Durchsage, dass die Ankunft auf 7 Uhr verschoben wurde. Offensichtlich hat der Sturm seinen Tribut bei der Einhaltung des Zeitplans gefordert. Auch gut! So bleibt uns Zeit für einen entspannten Kaffee und ein Croissant in der Kantinenküche.

Bei Ankunft im Hafen von Devonport scheint die Sonne und wir verlassen mit unseren Rädern als erste Passagiere die Fähre. Wir rollen ins noch verschlafene Städtchen Devonport und setzten uns vor dem einzigen, bereits geöffneten Café in die Sonne , genießen die beständig steigenden Temperaturen und bestellen ein zweites Frühstück. Wer sich übrigens wundert, dass die Nahrungsmittelsuche und –aufnahme ein ständiges Thema ist, dem kann ich zwei recht einfache Erklärungen geben:

  • Meine Art zu reisen rückt menschliche Grundbedürfnisse in den Fokus. Wo finde ich einen sicheren Übernachtungsplatz? Wie komme ich an frisches Wasser? Wo bekomme ich etwas zu essen? Das sind die Fragen die mich täglich begleiten. Ich bin täglich bis zu 10 Stunden mit dem Rad unterwegs und verbrauche dabei selbst in entspanntem Tempo eine Unmenge an Kalorien. Die Suche nach Nahrung beschäftigt mich daher schon allein deshalb, weil ich ständig hungrig bin. Anderen Radreisenden wird es nicht anders gehen. Nach der Mahlzeit ist vor der Mahlzeit!
  • Es geht mir auf meinen Touren nicht nur darum meine Kalorienspeicher ständig irgendwie aufzufüllen. Ich esse gern und gutes Essen ist für mich wichtig! Wenn ich daher an bestimmten Orten besonders gutes Essen finde, dann erwähne ich es, damit auch andere Reisende hier einkehren mögen. Eventuell gibt es sogar ein Foto!

Während wir dort sitzen und die Küche allerlei Köstlichkeiten zubereitet, schnüre ich meine Radschuhe mit den gerade erst in Melbourne gekauften neuen strahlend-gelben Schnürriemen. Dies ist bereits das zweite Austauschpaar auf dieser Tour und der Wechsel der Schnürriemen steht sinnbildlich für etwas, das für das Reisen mit selbst getragenem Gepäck typisch sein dürfte: die wenige Dinge intensiv in Gebrauch nehmen, pflegen und zu schätzen lernen! So sind viele Bestandteile der Ausrüstung fast täglich in Gebrauch und damit einem echten Härtetest ausgesetzt. Gelegentlich lasse ich einzelne Gegenstände reparieren, Kleidungsstücke flicken und ziehe dies meist dem Neukauf vor. Neue Dinge kaufe ich auf meiner Tour selten und meist erst, wenn sie ihre „Leben“ wirklich hinter sich haben. Dieses minimalistische Prinzip, das ich auf meiner Weltreise praktiziere, hat vor allem drei Gründe:

  • Alles was ich auf dieser Reise mit mir führe, muss ich teilweise mehrmals täglich aus- und einpacken und vor allem muss ich alles tragen, schieben und schleppen. Deshalb war schon das Zusammenstellen der Ausrüstung einer klaren Prämisse unterworfen: alles, was ich mitnehme, muss einen wichtigen Zweck erfüllen oder mir besondere Freude bereiten und so leicht wie möglich sein!
  • Meine Reiseausrüstung ist über die Dauer der Reise erheblichen Belastungen ausgesetzt, die weit über den durchschnittlichen Gebrauch hinausgehen. Ich habe mich daher für Equipment entschieden, das eine möglichst hohe Qualität und Lebensdauer hat. Richtig gewählt rechtfertigt eine längere und zuverlässige Anwendung den höheren Preis und erspart Ausfälle zur Unzeit. Ganz nebenbei kann man sich so auch die oft schwierige Ersatzbeschaffung sparen und schont zudem die Umwelt, weil man ressourcenschonend unterwegs ist.
  • So wie die meisten Menschen ein Lieblings-T-Shirt oder Lieblingsschuhe haben, habe ich über die Jahre meine Lieblings-Radreiseausrüstung zusammengestellt, die sich aus vielen Dingen zusammensetzt, deren Funktion, Form und Qualität ich zu schätzen gelernt habe. Durch den häufigen Gebrauch kann man fast sagen, dass mir einzelne Dinge ans Herz gewachsen sind. So sind nach über 20.000 gemeinsamen Kilometern meine Radschuhe für mich mehr als nur Radschuhe – sie sind treue Begleiter geworden!

Das Reduzieren auf das Notwendigste kann man sicher noch deutlich weiter treiben als ich dies auf meiner Tour betreibe. Mit knapp 45 kg Gepäck für ein Jahr fühle ich mich jedenfalls gut gerüstet. Meine Ausrüstung umfasst dabei sogar den einen oder anderen Luxus, der nicht wirklich notwendig, mir persönlich aber wichtig geworden ist, wie z. B. das kleine Therm-a-rest-Kopfkissen für meine Zeltübernachtungen.

In Devonport statten wir uns noch mit 2 Gaskartuschen aus, damit wir für das Campingabenteuer gerüstet sind und dann geht es endlich los. Nach knapp 30 Kilometern erreichen wir Sheffield, ein Bergstädtchen, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Bekannt ist das Städtchen vor allem aufgrund seiner vielen, farbenfrohen Wandgemälde, die seine Häuser und Gebäude zieren. Wir nutzen bei den inzwischen sehr angenehmen Temperaturen, klarer Luft und blauem Himmel die Gelegenheit zu einer Mittagspause. Uns beiden steckt aufgrund der unruhigen Überfahrt von letzter Nacht noch die Müdigkeit in den Knochen.

Bei Kilometer 64 erreichen wir nach einer steilen Abfahrt über eine Serpentinenstrecke eine Talsenke und einen Flusslauf. Nach Überqueren der Flussbrücke türmt sich vor uns der Berg auf, so dass wir in Anbetracht unserer Müdigkeit spontan entscheiden, dass wir da jetzt nicht mehr rauf müssen. Genug Wasser und Essen haben wir dabei. Direkt am Fluss, unweit der Brücke, entdecken wir ebene Rasenflächen, die zum Campen einladen. Wir klettern wir über einen künstlich angehäuften Erdwall, der Autos offensichtlich den Zugang zum Flussufer verwehren soll. Tatsächlich finden wir ein paar Anzeichen, dass hier wohl früher regelmäßig gecampt wurde: Ein paar alte, verrostete Campingstühle gammeln vor sich hin und auch die Feuerstellen sehen aus, als ob sie schon sehr lange nicht mehr benutzt worden wären. Ein Blick auf die Karte zeigt uns, dass der Fluss den oberhalb liegenden Lake Cethana mit dem unterhalb verlaufenden Lake Barrington verbindet und beide durch den im Norden befindlichen Forth-River gespeist werden. Warnschilder am Ufer deuten darauf hin, dass wohl gelegentlich die Schleusen am Lake Cethana geöffnet werden, welche dann den Flusspegel schnell und gefährlich ansteigen lassen. Die Rasenfläche. auf der wir stehen, ist aber so erhöht, dass das Campen hier sicher erscheint.

Nachdem wir die Zelte aufgebaut haben bereiten wir uns auf dem Gaskocher den Camping-Klassiker Nudeln mit Tomatenpesto zu. Dann sammeln wir Holz und später, als die Sonne untergeht, sitzen wir an unserem Feuer, welches inzwischen eine warme, wohltuende Glut in seinem Innersten entwickelt hat und die kühler werdende Abendluft von uns fern hält. Irgendetwas springt im Dunkeln durchs Gebüsch, aber wir können den neugierigen Besucher nicht identifizieren. Ein recht entspannter erster Tag auf Tasmanien geht zu Ende als wir uns bei klarem Sternenhimmel in unsere Zelte zurückziehen.

Zelten am Forth River:

Tag 2 (5.2.2014)

Forth-River bis Cradle Mountain

35 km / 1.064 Höhenmeter

Aufgeweckt werden wir am nächsten Morgen durch die in unseren Zelten schnell ansteigenden Temperaturen. Der Himmel ist nach wie vor wolkenlos als wir uns vor unseren Zelten einen nahrhaften Frühstücksbrei mit Oatmeal zubereiten. Wir sehen davon ab, das Wasser aus dem Fluss in unsere Wasserflaschen abzufüllen, denn es riecht nicht gut und so möchten wir es auch gefiltert nicht trinken.

Nachdem wir zusammengepackt haben befinden wir uns wieder auf der Straße, die den Berg zum Cradle Mountain hinaufführt. Von hier geht es, über teilweise enge Kurven durch den dichten Wald und recht steil von knapp 125 auf über 800 Höhenmeter hinauf. Nach ca. 15 Kilometern erreichen eine Kreuzung und gönnen uns im Café und Hotel „Cradle Chalet“ ein zweites, süßes Frühstück. Leitungswasser wollen sie uns hier nicht geben (das wäre nicht erlaubt …); angeboten werden uns dafür sündhaft teure 0,25 Liter Flaschen. Wir nehmen jeder zwei und gehen davon aus, dass wir später am Cradle Mountain genug Nachschub bekommen werden.

Die weitere Strecke bis nach Cradle Mountain führt uns über eine Hochebene, bei der es immer nur noch leicht bergauf und bergab geht. Statt der dichten, grünen Wälder umgeben uns jetzt nur noch einzelne Bäume und ansonsten karge Grasflächen und felsiger Untergrund.

Am Nachmittag erreichen wir Cradle Mountain und entscheiden uns nach einem guten Mittagessen im schicken Cradle Mountain Chateau auch dort zu übernachten. Wir bekommen ein sehr schönes, großes Zimmer mit Blick auf die Berglandschaft. Da der Tag noch recht jung ist, nehmen wir noch zwei touristische Attraktionen mir. Zunächst gehen wir in eine auf dem Hotelgelände befindliche Ausstellung, die recht anschaulich die traurige Geschichte der allmählichen Ausrottung des Tasmanischen Tigers erzählt. Anschließend fahren wir mit unseren Rädern zu einer in der Nähe liegenden Farm, die sich der Erhaltung, Aufzucht und Erforschung des Tasmanischen Teufels widmet. Es ist beeindruckend, die inzwischen durch einen Virus, der 85% der Population bereits dahingerafft hat, gefährdeten Tasmanischen Teufel so nah und insbesondere bei der stark umkämpften Fütterung zu sehen.

Auch das Abendessen, welches als Buffet angeboten wird, ist ausgezeichnet und mächtig (bei „mächtig“ beziehe ich mich auf meine 3 (!!!) Stücke Schokoladenkuchen zum Nachtisch … wird alles abtrainiert!). Einziger Wermutstropfen: Das ausdrücklich angepriesene und im Übernachtungspreis enthaltene Internet bricht nach 10 Minuten zusammen. Man versichert uns mit australischer Gelassenheit, dass die Reparatur ein paar Tage dauern würde … „Sorry, dude!“.

Tag 3 (6.2.2014)

Cradle Mountain bis Montezuma Falls

86 km / 1.482 Höhenmeter

Wir haben in den komfortablen Betten des Cradle Mountain Chateau gut und lange geschlafen. Als wir aufbrechen ist es recht kühl und der Himmel ist leicht bedeckt. Kaum zu glauben, dass wir hier gestern noch über 30° C hatten!

Die nun folgende Strecke führt uns in einem beständigen leichten Auf und Ab auf der wenig befahrenen Straße über eine weitläufige Hochebene. Am höchsten Punkt der Strecke mit 930 Metern sehen wir zwei der stacheligen Kurzschnabeligel direkt vor uns über die Straße huschen und sind froh, die reiche Tiervielfalt Tasmaniens endlich mal lebendig und nicht als sogenannten Roadkill (Bezeichnung für überfahrene Tiere) zu sehen.

Danach geht es fast nur noch bergab bis wir auf die Kreuzung der Nord-Süd-Strecke treffen. Für uns geht es weiter Richtung Süden. Die erwartete Zunahme des Verkehrs bleibt glücklicherweise aus und so erreichen wir auf der derzeit im Ausbau befindlichen Strecke schließlich das verschlafene Städtchen Tullah mit ganzen 250 Einwohnern. Am Ortseingang befindet sich ein Laden, in dem selbstgemachte Teddybären und Puppen verkauft werden und dekorativ vor dem Haus platziert sind. Ein bisschen verrückt, Norman Bates lässt grüßen … In einer riesigen Dorfkneipe mit Billardtischen und Stammpublikum (alle derzeit in der Bar befindlichen Personen sind an der Fotopinnwand leicht zu identifizieren) legen wir eine kurze Pause ein.

Die nun folgende Strecke ins etwas größere Rosebery (ebenfalls eine Stadt mit Minenvergangenheit, dort vornehmlich Silber) zieht sich in langen Schleifen noch einmal fast 300 Höhenmeter den Berg hinauf. Trotz der Schatten spendenden Bäume ist es inzwischen wieder unglaublich heiß geworden und wir sind bei unserer Ankunft in Rosebery etwas geschafft. Einen Cappuccino und ein Stückchen Kuchen später entscheiden wir uns für einen Abstecher zur Touristenattraktion Montezuma Falls, dem mit 104 Metern höchsten Wasserfall Tasmaniens! 2 km nach Rosebery geht es links von der Hauptstraße ab. Die nun folgende einsame Straße, auf der uns kein Auto begegnet, führt 6 km, immer leicht ansteigend, den Berg hinauf. Auf dem Weg begegnen wir zwei Schlangen derselben Art: schwarz mit grüner Unterseite. Nach meinem Verständnis handelt es sich hierbei um die Eastern Brown Snake, eine extrem giftige Schlange. Die erste Schlange ist ein recht frischer Roadkill und erlaubt deshalb eine genauere Inspizierung und ein Foto, welches aus dieser Perspektive sonst eher nicht empfehlenswert erscheint. Die zweite Schlange, die wir unmittelbar darauf auf der Straße vor uns sehen, verzieht sich bei unserem Anblick schnell ins dichte Unterholz. Ich fühle mich nochmals erinnert, dass man beim Wandern durch den Wald ein wenig Umsicht walten lassen sollte!

Schließlich erreichen wir einen Parkplatz. Dort stehen Hinweisschilder, die die Wanderzeit bis zum Wasserfall mit drei Stunden „return“, d. h. für die Strecke hin und zurück angeben. Weil es noch recht früh ist, wollen wir den Montezuma Fall schon heute sehen, sind uns aber nicht sicher, ob die Strecke für die vollbeladenen Räder empfehlenswert oder überhaupt machbar ist. Wir verstecken also unser Gepäck in den Büschen und fahren mit den nun sehr viel leichteren Bikes die ehemalige Schienenstrecke entlang, auf der vor etwas über 100 Jahren die abgebauten Bodenschätze in die Stadt transportiert wurden. Meist geht es über festen Waldboden; gelegentlich aber auch über alte Bahnschwellen, durch kleine Flussläufe und über kleine Brücken.

Nach ca. 40 Minuten Fahrt erreichen wir den Wasserfall. Der Anblick ist erst einmal etwas enttäuschend, da wir anstelle eines reißenden eher einen leicht dahinplätschernden Wasserfall sehen. Die Lage und insbesondere der Panoramablick von der schwankenden, extrem schmalen Hängebrücke, die sich unterhalb des Wasserfalls über das Tal spannt, ist allerdings umwerfend. Umgeben von Regenwald hat der Ort etwas mystisches!

Anschließend fahren wir wieder zurück zum Parkplatz, schlagen dort unsere Zelte auf und bereiten uns auf dem Gaskocher das Abendessen zu. Zum Glück ist es bis nach 21 Uhr noch hell, so dass wir alles ohne Stress verrichten können. Immer wieder hören wir im Gebüsch ein lautes Knacken, können aber auch dieses Mal kein Tier identifizieren.

Tag 4 (7.2.2014)

Montezuma Falls bis Strahan

76 km / 789 Höhenmeter

Entgegen unserer Erwartung, dass es am Morgen an dem Parkplatz nur so von Touristen wimmeln würde, die sich für eine stramme Wanderung zu den Montezuma Falls sammeln würden, bleibt es bis 8 Uhr völlig ruhig. Dann kommt, während wir an einem großen Campingtisch noch beim Frühstück sitzen, ein einziges Auto mit zwei jungen Touristinnen (Abiturientinnen aus Deutschland, wie wir später erfahren). Eine touristisch überlaufene Attraktion sieht anders aus!

Schließlich brechen wir auf und befahren die gestern schon ohne Gepäck gefahrene Strecke mit den voll beladenen Fahrrädern. Wir gehen davon aus, dass der Weg nach der Hängebrücke irgendwann wieder auf der Hauptstrecke rauskommen wird. Bis auf ein paar Flussüberquerungen lässt sich die Piste über die ehemalige Schienenstrecke auch im vollbepackten Zustand gut und ohne viel Mühe befahren. Die ganze Zeit sind wir von dichtem Urwald umgeben, der hier in den letzten 100 Jahren nachgewachsen ist, denn zur Zeit des Anlegens der Eisenbahnstrecke wurde der umliegende Urwald komplett abgeholzt. Als wir die beiden Abiturientinnen überholen, ergreifen wir die Gelegenheit und bitten sie, einen kurzen Film davon drehen, wie wir mit den Rädern durch den Regenwald fahren. So erklärt sich die von uns aufgenommene Videosequenz im kurzen Teaser für diesen Reisebericht.

Spektakulär ist dann die Überquerung der Schlucht unterhalb des Montezuma Wasserfalls mit Fahrrädern und Gepäck. Da die Brücke extrem schmal ist, müssen wir Fahrräder und Gepäckstücke einzeln zur anderen Seite des Tals hinüber tragen.

Auf der anderen Seite geht es weitere 14 Kilometer den ehemaligen Schienenweg entlang, der sich in vielen Schleifen durch die Berge zieht. Die Strecke auf dieser Seite des Wasserfalls ist breiter und wird wohl auch von Jeeps befahren, gleichzeitig ist die Strecke in weiten Teilen erheblich gröber ausgelegt. Immer  wieder müssen wir tiefe, ausgefahrene Senken, angefüllt mit sandfarbenem Wasser und Schlamm durchqueren bzw. umständlich umfahren. Ein bisschen kommt das Gefühl einer Camel-Trophy-Tour auf!

Camel-Trophy-Feeling:

Als wir wie erhofft wieder auf die glatt asphaltierte Straße treffen, rollt es sich ins nahe gelegene Zeehan (am Ortseingang nennt sich der Ort „Die Silberstadt“) ganz wie von selbst. Hungrig finden wir dort schließlich das etwas heruntergekommene Hotel Cecil am Ortsausgang. Die dort arbeitenden Philippinos gleichen den offensichtlich mangelnden Standard durch ihre Gastfreundlichkeit und ihr Engagement aus und wir bekommen (weil wir hungrige Radler sind!) eine extra große Portion Asia-Nudeln! Während ein Philippine den großen, etwas düsteren Speisesaal liebevoll mit selbstgebastelten Herzen ausschmückt, werden wir herzlich eingeladen, in der kommenden Woche zum Valentines-Day-Buffet vorbeizukommen. Eine Einladung, die wir leider ablehnen müssen, da wir in ein paar Tagen in Hobart sein möchten.

Auf dem weiteren Weg nach Strahan halten wir noch an den Henty Dunes an. Die über Jahrtausende entstandenen riesigen Sanddünen sind von der Straße aus recht einfach zu erreichen. Am Parkplatz stellen wir unsere Räder ab, packen nur die Wertsachen ein und wandern dann bei heißen Temperaturen durch den tiefen, feinkörnigen, weißen Sand auf eine der riesigen Dünen. Die umliegende Landschaft scheint einem anderen Planeten zu entstammen und einzig die zahlreichen Tierspuren deuten darauf hin, dass es hier nur so von Leben wimmelt. Es gelingt mir, wie ich finde, ein paar ganz schöne Nahaufnahmen von einem grün schimmernden Grashüpfer zu machen. Die Kamera begeistert mich immer wieder!

Die abschließende Strecke bis nach Strahan bietet keine besonderen Reize mehr, da sie sehr eben und von dichtem Wald gesäumt ist. In Strahan angekommen steuern wir das Visitor Center an und entscheiden uns nach einer sehr netten Beratung im fast ausgebuchten Strahan für ein riesiges „Apartment“ mit zwei Schlafzimmern und Küche im Castaway Holiday Apartments. Im Hotel buchen wir uns gleich für zwei Nächte ein, denn morgen wollen wir eine Ausflugsfahrt mit einer großen Yacht unternehmen, die Attraktion der Gegend. Im Hotel bekommen wir auch gleich einen Rabattgutschein über 10% für die Fahrt mit der „World Heritage Cruise – Eagle“ (Kosten: AUD 95 p.P.). Frisch eingecheckt und geduscht schmeißen wir die Waschmaschine im Hotel an und beschließen den Abend mit einem Essen im Bushman Restaurant, einem der ganz wenigen Restaurants in dem 1.500 – Seelen – Dorf.

Tag 5 (8.2.2014)

Strahan / Macquarie Harbour Cruise

Um 8:30 Uhr stehen wir pünktlich am nahe gelegenen Pier und kaufen unsere Tickets für den Tagesausflug. Der Himmel ist blau und die Temperaturen liegen schon zu dieser frühen Stunde bei um die 30° C. Pünktlich um 9 Uhr legt die Fähre ab und fährt zunächst einmal aus dem Hafen heraus zum sogenannten Hell‘s Gate (dem „Höllen-Tor“). Dieser schmale, gefährlich flache und mit zahlreichen Riffs durchzogene Zugang zum Macquare Harbour wurde in den 70er Jahren für größere Schiffe endgültig geschlossen (was nicht ohne Einfluss auf die in Strahan verbliebene Industrie blieb).

Unser Ausflug führt uns anschließend nach Sarah Island, der ehemaligen Strafkolonie im Macquarie Harbour. Die Kolonie bestand nur von 1822 bis 1833 und hatte den Ruf, das härteste Strafgefangenenlager Australiens zu sein. Hier wurden fast ausschließlich Häftlinge untergebracht, die als Schwerverbrecher, Wiederholungstäter und Flüchtlinge aus anderen Lagern gebrandmarkt waren. Die Gefangenen wurden zu Zwangsarbeit verdonnert, vornehmlich um Schiffe zu bauen. Eine Flucht wurde als aussichtlos angesehen. Einige haben es aber wohl doch geschafft. Am bekanntesten ist dabei der Ausbrecher Alexander Pearce gewesen. Ihm gelang die Flucht sogar zweimal (auch wenn er beide Male später wieder gefangen genommen wurde!) In beiden Fällen tötete er seine Mitausbrecher und aß sie. Wie er nach der ersten erfolgreichen Flucht, die aufgrund ihrer spektakulären Weise nicht unbekannt geblieben sein dürfte, Mitstreiter für einen zweiten Ausbruch anwerben konnte, ist mir schleierhaft …

Cruise durch den Macquarie Harbour:

Am Abend bekommen wir die Geschichte von Sarah Island dann gleich nochmals, diesmal in Form einer Vorführung im kleinen Open-Air-Theater am Hafen von Strahan, präsentiert. Die Hauptrolle wird sehr lebendig und mit Talent von der Reiseleiterin gespielt, die uns schon den gesamten Tag auf der Fähre begleitet hat. Die Geschichte, die als das Bühnenstück „The ship that never was“ aufgeführt wird, handelt von der wahren Geschichte, dass 1834 das letzte auf Sarah Island hergestellte Schiff, die Frederick, von jenen 10 Gefangenen gestohlen wurde, die für seine Fertigstellung verantwortlich waren. Sie segelten erfolgreich bis nach Chile, wo das Schiff sank, die Ausbrecher sich aber an Land retten konnten. Sehr unterhaltsam mit großem Spaßfaktor!

Tag 6 (9.2.2014)

Strahan nach Queenstown

40 km / 616 Höhenmeter

Als wir am Morgen aufbrechen ziehen immer mehr graue Wolken auf, bis schließlich ein dunkler Vorhang den vor kurzem noch blauen Himmel verdeckt. Als uns kurze Zeit später die ersten Regentropfen treffen, klammern wir uns noch an die Hoffnung, dass die Wolken schnell vorbeiziehen mögen. Kurz darauf ist für eine solche Hoffnung nicht mehr viel Raum: Die Schleusen öffnen sich und es fängt in Strömen an zu regnen. Gleichzeitig wird es beträchtlich kühler. Ich fahre seitlich unter einen Baum und lege mir meine komplette Regenausrüstung an; Christof begnügt sich mit der Windjacke. Aber auch meine Ausrüstung kann den Regen auf Dauer nicht ganz von mir fernhalten. Zumindest bleiben so aber meine Schuhe trocken. Statt nun auszukühlen wird mir beim „Berg hochstrampeln“ in den Regenklamotten trotz GoreTex schnell viel zu heiß. Technisch gibt es dafür eine einfache Erklärung, denn die atmungsaktive Membran braucht für eine positive Wirkung, sprich dem Hinaustreten von Wärme und Feuchtigkeit z. B. aus der Jacke einen nicht unerheblichen Temperaturunterschied zwischen warmer Innen- und kalter Außentemperatur. Das ist hier nicht gegeben, da es immer noch recht warm ist und deshalb staut sich die Hitze innerhalb meiner Regenkleidung und lässt mich ordentlich schwitzen. Dies ist übrigens auch der Grund dafür, warum teure GoreTex Kleidung in heißen Gefilden eine ziemliche Geldverschwendung ist. Jedenfalls dann, wenn es einem tatsächlich um die Atmungswirkung geht und nicht um das Tragen eines Markenlogos zur Demonstration von Stil und Markenbewusstsein…

Die weitere Strecke führt uns beständig bergauf. Nach knapp 40 Kilometern und über 600 Höhenmetern sowie einer steilen Abfahrt zum Ende hin erreichen wir durchnässt das Städtchen Queenstown. Die Stadt steht ganz im Zeichen des Kupferabbaus und ist umgeben von riesigen Bergen, denen die Spuren des bereits vollzogenen und noch andauernden Bergbaus wie tiefe Falten in das Gesicht eines alten Mannes geschnitten sind. Überall sieht man Auffahrwege für die großen LKWs und Traktoren und die Berge erstrahlen in einem goldbraunen Farbenspiel.

Spontan entscheiden wir, hier zu bleiben und uns in dem Motel am Ortseingang ein Zimmer zu nehmen. Nebenbei nehmen wir beide wohltuend zur Kenntnis, dass wir, anders als auf früheren und vor allem auf unseren ersten Reisen per Rad, auch einmal mit weniger Kilometern ganz gut leben können. Es ist wohl die Ruhe und Gelassenheit, mit man mit zunehmendem Alter entwickelt und die in dem gelegentlichen, ruhenden Nichtstun nicht zwangsläufig einen zu vermeidenden Zustand sieht.

Es ist noch früh am Nachmittag und so erkunden wir das Städtchen auf einem kleinen Spaziergang. Es gibt hier unter anderem ein Bergbaumuseum (welches heute leider schon geschlossen ist) und einen im traditionellen Stil erbauten Bahnhof, von dem aus eine 2010 erstellte Replik einer alten Dampflok mit wunderschönen Wagons eine Touristenstrecke zwischen Strahan und Queenstown befährt. Wir nehmen uns vor, am nächsten Morgen im gemütlichen Bahnhofscafé zu frühstücken und um 9 Uhr die Abfahrt des Zuges nach Strahan zu beobachten. Eine Tour durch ein Bergwerk, die eine der Hauptattraktionen dieses Ortes darstellt, wird derzeit aufgrund eines kürzlichen Schachteinbruchs, bei dem auch Bergleute ums Leben kamen, nicht angeboten. Tote im Bergbau scheint eine Realität zu sein, die fest mit dem Bergbau verbunden ist, nicht nur in Ländern wie China.

Während wir, mangels Alternativen, in einem nur mäßig gemütlichen Gemischtwarenladen noch einen Kaffee trinken regnet es draußen in Strömen. Wir freuen uns, dass wir den heutigen Tag für eine „Auszeit“ nutzen können. Die Wetteraussichten für morgen sind wesentlich besser!

Im Hotel bekommt Christof dann einen Schreck: Er findet sein Mobiltelefon nicht! Ein Testanruf von mir – keine Antwort! Christof geht davon aus, dass er es in dem Gemischtwarenladen hat liegenlassen. Mir geht zwangsläufig meine Erfahrung aus Sydney durch den Kopf, bei der ich mein Handy im Taxi liegengelassen und letztendlich auch nicht wiederbekommen habe. Christof schwingt sich auf sein Rad und ist schon kurze Zeit später wieder da. Der alte Ladenbesitzer hatte ihn schon erwartet, die ehrliche Haut! Glück gehabt!

Abends essen wir im Hotelrestaurant welches, inklusive der Bar, unbarmherzig um 21 Uhr seine Tore schließt und alle Gäste bittet, Restaurant und Bar zu verlassen. Ich missgönne dem Personal seinen frühen Feierabend nicht; etwas befremdlich ist es jedoch schon, dass man in einem ausgebuchten Hotel die bleibe- und zahlungswilligen Gäste aus dem Restaurant scheucht. In den meisten von mir bereisten Ländern wäre dies undenkbar. Die Prioritäten scheinen im entspannten Tasmanien deutlich zugunsten eines geregelten Feierabends durchzuschlagen!

Tag 7 (10.2.2014)

Queenstown nach Lake St. Claire

94 km / 1.542 Höhenmeter

Wie schon gestern ins Auge gefasst, möchten wir heute Morgen in dem sehr schönen, mit hellen Holztäfelungen ausgestatteten Café des alten Bahnhofs frühstücken und um 9 Uhr die Abfahrt der Dampflok auf ihrem Weg nach Strahan beobachten. Der knappe Kilometer Fahrtstrecke zum Bahnhof ist mit den Rädern schnell zurückgelegt und pünktlich um 8:50 Uhr nehmen wir unsere Plätze in dem gemütlichen Café ein. Der Zug steht zur Abfahrt bereit. Selbst Schaffner und Lokführer treten in traditioneller Kleidung auf und geben dem ganzen einen sehr stilvollen Anstrich. Kurz danach können wir dann auch die Abfahrt des Zuges beobachten, der unter großem Pfeifen, Dampfen und Zischen pünktlich um 9 Uhr aus der riesigen Wagenhalle fährt. Hätten wir noch etwas mehr Zeit, wäre dies sicherlich auch ein schöner Ausflug gewesen. Aber wir hatten ja schon unsere Kreuzfahrt, ein ähnlich entspanntes Programm. Das Frühstück ist übrigens ganz ausgezeichnet und die Atmosphäre ist gediegen.

Als wir das Café verlassen treffen wir Hans-Jürgen, einen Deutschen aus Hamm, der auch mit dem Rad unterwegs ist. Wir verabschieden uns nach einem kurzen Kennenlernen erst einmal wieder und gehen davon aus, dass wir uns etwas später auf der Strecke wiedersehen werden. Im Supermarkt des Ortes statten Christof und ich uns noch mit Lebensmitteln aus, denn für die kommenden knapp 230 km wird es nicht viele Versorgungsmöglichkeiten geben. Ins Gepäck kommen Wasser, Nudeln, Pesto, eine Packung Kekse, O-Saft, Milch und Müsli.

Dann geht es los. Auf dem ersten Aussichtspunkt, nach ca. 4 Kilometern, haben wir Hans-Jürgen eingeholt. Er erzählt uns, dass er schon vor 10 Jahren nach Australien ausgewandert sei und damals eine Anstellung als Krankenpfleger gefunden habe. Seine größte Umstellung sei die Einstellung zur Arbeit gewesen. Aus Deutschland wäre er es gewöhnt gewesen, dass alles schnell und effektiv erledigt werden müsse und zu funktionieren habe. Rumstehen gäbe es ohne schlechtes Gewissen nicht; dann täte man in Deutschland zumindest so, als sei man beschäftigt! In Australien wäre dies seiner Sicht nach nicht so! Die Menschen wären hier viel entspannter und hätten keine Probleme damit, wenn etwas mal deutlich länger dauerte. Gleichzeitig wären die Einkommensmöglichkeiten aufgrund eines sehr hohen Mindestlohns von AUD 18 recht hoch (ich habe nachgeschaut und tatsächlich einen Hinweis darauf gefunden, dass die Australier den weltweit höchsten Mindestlohn mit umgerechnet etwa EUR 13 pro Stunde haben).

Dann verabschieden wir uns noch einmal von Hans-Jürgen, da er selbst einräumt, deutlich langsamer als wir unterwegs zu sein. Die weitere Strecke führt uns zunächst recht steil in vielen Kehren den kupferfarbenen Berg hinauf, der durch die vielen Bergbauarbeiten nach und nach seine heutige Form angenommen hat. Nach knapp 15 km durchfahren wir eine Gegend, in der während der vergangenen Tage noch zu beiden Seiten der Straße ein Waldbrand gewütet und deutliche Spuren hinterlassen hat. Teilweise qualmt und raucht es noch und gestern war, wie wir erfahren, die Strecke sogar zeitweise noch gesperrt.

Mittags legen wir am Nelson Fall Track eine Pause ein und bereiten uns an dem plätschernden Bach ein paar Nudeln mit Pesto zu. Der hier befindliche Wanderweg durch den Nationalpark ist auch heute noch aufgrund des Brandes geschlossen. Danach geht es beständig weiter bergauf, bis wir am späten Nachmittag schließlich mit knapp 850 Metern den höchsten Punkt der heutigen Tour erreichen. Die weitere Strecke bewegt sich dann noch knapp 20 km weit auf einer Höhe zwischen 675 und 800 Metern. Die Landschaft ist herrlich grün, wunderschöne, riesige, duftende Eukalyptusbäume säumen den Weg. Nur Tiere sehen und hören wir nicht. Koalas hätten hier ein Paradies!

Bei Kilometer 89 biegen wir vom Lyell Highway Richtung Lake St. Claire ab und erreichen nach weiteren 5 km ein direkt am See gelegenes Restaurant, in das wir hungrig einkehren. Es gibt ein gutes Essen; die Preise sind allerdings gesalzen. Das Restaurant weiß um sein Monopol! Nach der schweißtreibenden heutigen Tour verfehlt das erste Bier seine Wirkung auf den nüchternen Magen nicht und lässt Körper und Geist wohlig entspannen. Vom Restaurant aus fahren wir mit den Rädern auf den nahe gelegenen Campingplatz am See und schlagen dort unsere Zelte auf.

Als es dunkel wird bekommen wir Besuch von einem Opossum, das neugierig unsere Zelte und Packtaschen inspiziert und uns dabei wie Luft behandelt. Das Tier hat sich ganz offensichtlich an Touristen gewöhnt und jede Scheu abgelegt. Dann ziehen wir uns in unsere Zelte zurück, weil die hier vorherrschenden Mückenschwärme einem jede Lust nehmen, draußen zu bleiben.

Tag 8 (11.2.2014)

Lake St. Claire nach Ouse

95 km / 1.108 Höhenmeter

Während der Nacht, die das Opossum dazu genutzt hat, unsere Mülltüte zu zerlegen und den Inhalt großflächig zu zerstreuen, hat es sich recht stark abgekühlt. Mein Daunenschlafsack hat mich warm gehalten. Christof hat in seinem Sommerschlafsack jedoch gefroren! Während meiner Planung für meine Weltreise hatte ich mich natürlich auch mit dem Thema „Schlafsack“ beschäftigt und dabei die unterschiedlichen Temperaturbereiche betrachtet, die mich auf meiner Reise voraussichtlich erwarten würden. Es wurde schnell klar, dass die Skala der Nachttemperaturen (für den Schlafsack sind die Tagestemperaturen meist egal …) von ca. -15° C bis zu +30° C reichen würden. Dafür wären im Idealfall mehrere Schlafsäcke nötig gewesen. Ich entschied mich letztendlich für eine Art „Zwiebelsystem“:

1) Seiden-Inlet, welches ich in heißen Nächten auch separat nutzen kann

2) Leichter Daunenschlafsack mit einem Komforttemperaturbereich bis 0° C

3) Thermo-Inlet, welches angeblich bis zu 15° C zusätzliche Wärme bringen soll

Auf meiner bisherigen Reise bin ich mit diesem „System“ sehr gut gefahren und habe auch die kalten Nächte in Bolivien gut überstanden.

Wir bereiten uns an der Tisch-Bank-Kombination unser Frühstück zu und trocknen währenddessen die Zelte, auf die die feuchte Nachtluft einen feinen Morgentau gelegt hat. Abschließend gönnen wir uns noch einen Kaffee im Restaurant von gestern Abend und nutzen dort gleich auch die Gelegenheit, unsere Wasserflaschen nochmals aufzufüllen.

Dann geht es los. Nach 5 km erreichen wir wieder die Hauptstraße und entscheiden uns an der Tankstelle mit dem angeschlossenen Café „The hungry Wombat“ für einen zweiten Kaffee und eine leckere Quiche. So trödeln wir an diesem Morgen etwas und brechen letztendlich erst nach 11 Uhr auf.

Die nun folgende Fahrt führt uns auch heute durch die sogenannten Highlands. Großflächige Waldflächen wechseln sich mit Weideflächen ab und säumen unseren Weg. Nach ein paar Kilometern geht es lange und richtig steil zu einem Wasserkraftwerk hinunter. Der sich unmittelbar danach anschließende, steile Anstieg kommt zwar nicht wirklich überraschend, ist in der inzwischen großen Hitze und mit dem vollbepackten Rad aber auch nur mäßig lustvoll zu erklimmen.

Die Highlands:

Schließlich erreichen wir das schmucke Dorf Tarraleah und legen im einzigen Café (The Teez Café) des Ortes eine verspätete Mittagspause ein. Die junge Holländerin, die hier ein paar Monate jobt, erzählt uns, dass der Ort bis vor wenigen Jahren noch völlig verlassen war. Ursprünglich wäre diese Retortenstadt errichtet worden, um den Mitarbeitern des Kraftwerkes in dieser abgelegenen Lage eine Unterkunft zu stellen, da die Entfernung nach Hobart zum Pendeln zu weit sei. Als das Kraftwerk dann vor einigen Jahren modernisiert wurde, schrumpfte der Personalbedarf mit der damit einhergehenden Automatisierung so stark, dass die extra angelegte Siedlung ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr länger erfüllte und aufgegeben wurde. Vor ein paar Jahren kaufte dann ein Geschäftsmann das gesamte Gelände auf, renovierte die darauf befindlichen Häuser, errichtete ein Café, einen Pub, ein Hotel und führte so den Tourismus in dieses lauschige Nest ein.

Auf der nun folgenden Strecke sehen wir immer weniger Wald und zunehmend weite, im Licht der späten Sonne goldgelb strahlende Weideflächen. Die Strecke lässt sich sehr schön fahren und auch hier begegnen wir nur sehr wenigen Autos. Schließlich erreichen wir das kleine Örtchen Ouse, in dem wir im einzigen Hotel des Ortes für AUD 70 ein winziges Zimmer mit Gemeinschaftsbad und zwei Betten bekommen (die 2 Betten passen gerade hinein …). Nach der Zeltnacht freuen wir uns jetzt aber beide auf eine Dusche und essen im gut besuchten Hotelrestaurant noch recht lecker zu Abend. Anschließend drehen wir bei lauen Temperaturen noch eine Runde durch Ouse. Das Dorf hat geschätzt nicht mehr als 30 Häuser!

Tag 9 (12.2.2014)

Ouse nach Hobart

93 km / 867 Höhenmeter

Morgens sitzen wir im Frühstücksraum. Frühstück gibt es nur  á la carte. Christof bestellt eine große Schlachtplatte, an der er den ganzen Tag noch verdauen wird. 9 von 10 Gerichten enthalten hier selbst beim Frühstück Fleisch und vereinfachen die Auswahl für den Vegetarier! Ich bestelle ein nicht auf der Karte erwähntes Rührei auf Toast und ahne, dass der nächste Hunger nicht lange auf sich warten werden lässt.

Unser Zimmer …

Die nun folgende Strecke ist sehr hügelig und führt an ein paar verträumten Ortschaften vorbei, die laut Beschilderung auf eine Gründungszeit von 1840 hinweisen, und damit zu den ältesten Siedlungen Tasmaniens gehören. Der Verkehr ist sehr mäßig und so machen wir um die Mittagszeit im Gretna Green Hotel unmittelbar an der Hauptstraße Pause. Ein paar Herrschaften sitzen schon an der Bar und trinken bei guter Stimmung reichlich Bier. Als ein neu eintreffender Gast von einer Polizeikontrolle ein Stückchen die Straße runter berichtet, verlässt einer der offensichtlich angetrunken Gäste die Bar, schwankt zu seinem Auto und fährt dann in die entgegengesetzte Richtung davon …

Die letzten Kilometer bis Hobart führen uns durch eher hässliches Industriegelände; zum Glück aber vollständig über einen autofreien Radweg entlang der Schienengleise. Am Nachmittag erreichen wir dann die größte Stadt Tasmaniens: Hobart. Nach einigem Suchen entscheiden wir uns für das direkt am Hafen befindliche Hotel Grand Chancellor. Die Zimmer sind luxuriös und die Lage perfekt. Da wir eine Unterkunft für die kommenden zwei Nächte suchen, bietet man uns das Zimmer zu einem günstigen Kombipreis an, der sogar etwas unter dem Preis von booking.com liegt.

Am Abend wandern wir durch die Stadt und den Hafen, in dem auch ein paar große und alte Segelboote vor Anker liegen. Auch ein riesiges Kreuzfahrtschiff, von dem Partymusik ans Ufer herüberschallt, liegt vor Anker. Ich überlege kurz, ob es einen stärkeren Gegensatz zu meiner derzeitigen Weise des Reisens gibt als eine Kreuzfahrt. Auch wenn ich selbst, bis auf sehr kurze Fährpassagen, noch nie den Luxus einer Kreuzfahrt genossen habe, fällt mir nichts ein. Tauschen möchte ich nicht; auch nicht für die verbleibenden vier Monate!

Tag 10 (13.2.2014)

Hobart

Den heutigen Tag in Hobart wollen wir ausdrücklich ohne festes Programm verleben und uns einfach ein wenig durch die Stadt treiben lassen. Nach dem sehr guten Frühstücksbuffet im Hotel Grand Chancellor wandern wir durch die Stadt und die Hafenanlagen. Christof besorgt sich schon einmal einen Pappkarton für den Versand des Fahrrades im Flieger und am Abend besuchen wir den neuen Film mit Leonardo DiCaprio „The Wolf of Wallstreet“. Allein die Szene, in der er sich in völlig zugedröhntem Zustand vom Clubhaus zu seinem Lamborghini robbt ist aus meiner Sicht einen Oscar wert!

Hobart bei Nacht:

Tag 11 (14.2.2014)

Hobart – Arthur Island – Flughafen Hobart

Für heute haben wir eine Ausflugstour zu der etwas mehr als 100 km entfernten Insel „Arthur Island“ gebucht, die einen Besuch des größten ehemaligen Gefangenenlagers von Tasmanien beinhaltet und eine Bootsfahrt die Südküste entlang. Wir hoffen auf Seelöwen und Delfine.

Um 8 Uhr besteigen wir den Bus und fahren zunächst über den Arthur Highway nach Port Arthur. Dabei reisen wir durch weite Teile, die im Januar 2013 von einem großen Feuer stark zerstört wurden, was auch jetzt noch an den vielen verkohlten Bäumen erkennbar ist. Auf meine Nachfrage, ob es denn für diese Ereignisse, die ja offensichtlich in Australien nicht wirklich selten sind und für die Anwohner existenzbedrohend sein können, bezahlbare Versicherungen oder eine andere Form der Absicherung gäbe, antwortet der Busfahrer, dass nach seiner Einschätzung ca. 85 % der betroffenen Anwohner versichert wären. Man müsse aufgrund der jüngsten Brände inzwischen aber erhebliche Zulagen zahlen, so dass sich viele Landeigentümer die Versicherungen nicht mehr leisten könnten.

Dann geht es über eine kleine Brücke, die einzige Festlandverbindung nach Port Arthur. Eine der Besonderheiten dieser Halbinsel ist, dass der für den Tasmanischen Teufel (auch „Beutelteufel“) gefährliche Tumor (DFTD-Devil Facial Tumour Disease) hier noch nicht gewütet hat und dieser Teil Tasmaniens deshalb (noch) über eine gesunde Population des Tasmanischen Teufels verfügt.

Nach der Ankunft begeben wir uns auf ein stark motorisiertes, offenes Schnellboot. Christof und ich sind mutig und nehmen in den uns zur Verfügung gestellten Ganzkörperregenanzügen auf den nicht überdachten Plätzen am Bug Platz. Hier ist die Sicht am besten; gleichzeitig sind die Bewegungen des Bootes hier am stärksten zu spüren. Leider ist das Wetter nicht ganz so erfreulich. Es bleibt bedeckt und die Temperaturen liegen bei geschätzten 15° C. Sommer ist anders! Die Bootsfahrt selbst ist trotz des bescheidenen Wetters spektakulär! Wir fahren die steilen, hohen Felsenklippen entlang, sehen lange Sandstrände, Seelöwen und sogar Delfine, die unser Boot eine Zeit lang begleiten!

Anschließend besuchen wir die ehemalige Sträflingskolonie Port Arthur. Hierhin waren in den Jahren 1833 bis 1853 aus Großbritannien ganze Schiffsladungen mit Sträflingen, die man dort einfach nicht haben wollte, gebracht worden. Wer die Überfahrt überlebte, wurde hier zum Spielball damals moderner Umerziehungs- und Resozialisierungstheorien, nachdem die absoluten Straftheorien der Vergeltung nicht mehr als zeitgemäß betrachtet wurden. Der auch im deutschen Strafvollzugsgesetz (§ 2 StVollzG) formulierte Gedanke der Resozialisierung galt damals als sehr fortschrittlich. Die konkreten Methoden dürften aus humanistischer Sicht aber sehr fragwürdig gewesen sein: Isolierungshaft, Verbot jeglicher Kommunikation, Tragen von Masken mit Augenschlitzen beim täglichen „Auslauf“, etc.. So wurde eifrig am lebendigen Objekt experimentiert. Die Kosten des Strafvollzugs, dessen hygienische Bedingungen damals zum Beispiel erheblich über jenen der normalen britischen Bevölkerung lagen, waren so beträchtlich, dass die Kritiker in Zeiten der Geldnot schließlich erhört wurden und Arthur Island als Gefangeneninsel im Jahre 1853 aufgegeben wurde.

Am Abend erreichen wir dann wieder Hobart, gönnen uns ein letztes leckeres Abendessen in unserem Hotel und nehmen dann ein Taxi zum Hotel des Flughafens, von dem Christofs Flieger morgen früh abfliegen wird.

Tag 12 (15.2.2014)

Hobart – Abflug von Christof

Am Morgen schnappen sich Christof und ich den Gepäckträgerwagen des Hotels, laden  Christofs Fahrradkarton und Packtaschen darauf und ab geht die „Fahrt“ zum nahe gelegenen Flughafen. Letztendlich ist der Weg dann doch etwas länger als gedacht. Als wir das merken wollen wir aber auch nicht mehr umkehren. Irgendwie macht das ja auch Spaß!

Am Flughafen angekommen verabschieden wir uns. Für Christof geht die Reise zurück nach Deutschland, während vor mir noch weitere 4 ½ Monate Reise liegen. Das Reisen entlang der tasmanischen Westküste hat uns beiden sehr gut gefallen. Ein schönes, abwechslungsreiches Programm mit etwas mehr Muße als wir sie sonst auf unseren gemeinsamen Radreisen gefunden haben. Mir hat es auch mal wieder gut getan, in Gesellschaft unterwegs zu sein, in diesem Fall sogar im gut eingespielten Team mit meinem Freund Christof!

Tipps für die Westküste Tasmaniens:

  1. Wenn du per Internet und telefonisch erreichbar sein möchtest, dann geht kein Weg an einer SIM-Karte von Telstra vorbei! Alle anderen Provider haben nur eine sehr geringe Abdeckung. Die SIM-Karten gibt es in Zeitschriftenläden und einigen Supermärkten, z. B. auch in Devonport und natürlich in Melbourne und Hobart.
  1. Auf jeden Fall die Cruise mit einer der beiden Yachten von Strahan aus mitmachen. Wenn das Wetter schön ist, ist dies eine sehr entspannte und unterhaltsame Art einen Tag Pause einzulegen.
  1. Die Tasmanischen Teufel am Cradle Mountain oder bei Arthur Island anschauen. Die Tiere sind aufgrund eines stark um sich greifenden Virus bedroht und in der freien Wildbahn kaum noch anzutreffen (kann man auch an der geringen Anzahl der Roadkills sehen…)

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